Dorothée Rothbrust – privée

news 18_03 rothbrust

Der Titel der Ausstellung privée zeigt zwei Seiten. Nicht nur die Gestalten, Skulpturen und Bilder zum Thema Mensch, treten in ganz persönlichem Ausdruck in ihre Gegenwart, sie zeigen sich als Lotterweiber, in Augenblicken und Standpunkten, sondern auch die Ausstellungssituation ergibt sich aus der Einladung in einen persönlichen, selbstgestalteten Lebens- und Arbeitsraum. Eine Begegnung in denen beide Seiten miteinander Leben können wollen und müssen. In diesem Rahmen entwickeln die Arbeiten ihre Intimität, Stärke und Verletzlichkeit und sind ganz privée.

“Lotterweib” Der Titel der Arbeiten Lotterweib geht zurück auf den Dialektausdruck“Lotterweib”, im Verständnis der eifeler Mundart vonMayen-Bell, D, wo ich aufgewachsen bin. Ein Lotterweib ist eine Frau, die – gefordert durch ihr Lebensschicksal,z.B. früher Tod des Mannes – mit Verantwortung für ihre Kinder, nun nicht in den gewohnten Hafen zurücksucht, sondern sich selbst nach ihren Möglichkeiten in selbständiger Existenz realisiert. In diesem Sinne sind Lotterweiber gestandene, selbständige Frauen. Diesem Verständnis des Ausdrucks folgend, entdeckt man aber auch an der Schwelle der Ichwerdung von jungen Frauen gegenläufige Tendenzen: einerseits ihr Streben nach Eigenständigkeit und Individualität, anderseits aber auch immer eine leise Ängstlichkeit gegenüber dem Neuen, dem Fremden. 
“Augenblicke” Die Augen in meinen Arbeiten können Männeraugen in Frauengesichtern sein und umgekehrt Frauenaugen in Männergesichtern. Nehme ich nur die Augen von Menschen, ist das Geschlecht nicht zu erkennen. Schaue ich in die Augen eines Menschen, sehe ich in die Seele.

01.03.2018
Vernissage  18 – 20.00 Uhr



07.03.2018
Führung mit der Künstlerin 18 – 20.00 Uhr



13.03.2018
Finissage 18 – 20.00 Uhr
 
 
Musikimprovisation
Felix Probst, Bassclarinette, Rolf Müller, Percussion

Film zu den „Lotterweiber“